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Rodinger Sechstklässler besuchen Synagoge in Amberg

Realschüler erhalten Einblicke in eine jahrhundertealte Tradition – Begegnung mit einer seltenen Tora-Rolle als Highlight

Einen besonderen Unterrichtsgang unternahmen am Montag, 21. Juli, zwei 6.Klassen der Rodinger Realschule mit ihren Religionslehrkräften Claudia Kronschnabl und Georg Kulzer: Ziel war die Synagoge in Amberg. Die Exkursion ermöglichte den Schülern einen lebendigen Einblick in die jüdische Religion, Kultur und Geschichte – direkt vor Ort in einem Haus des Glaubens, das auf eine bewegte Vergangenheit zurückblickt. Bereits seit dem 13. Jahrhundert lebten Juden in Amberg, damals noch an einem anderen Standort. Neben der Synagoge existierte sogar eine jüdische Schule – ein Zeichen für das blühende jüdische Leben im Mittelalter. Doch dunkle Kapitel folgten bald: Im Zuge mittelalterlicher Gerüchte, etwa dass Juden angeblich Brunnen vergifteten, wurden jüdische Gemeinden massiv verfolgt. Auch in Amberg wurden Synagogen niedergebrannt und die jüdische Bevölkerung vertrieben. Für jüdische Kaufleute galten harte Einschränkungen: Wer sich länger als 24 Stunden in der Stadt aufhielt, lief Gefahr, seine Waren zu verlieren. Erst ab dem 18. Jahrhundert verbesserten sich die Lebensbedingungen für Juden langsam wieder – ähnlich wie im nahegelegenen Sulzbach, das damals als Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit galt. Heute zählt die orthodoxe jüdische Gemeinde in Amberg etwa 150 Mitglieder. Die Synagoge wurde in den 1990er Jahren umfassend renoviert und dient seitdem wieder als aktives Zentrum jüdischen Glaubens. Ein Highlight für die Rodinger Schüler war die Begegnung mit einer seltenen Tora-Rolle. Diese wurde während der Reichspogromnacht 1938 von einem jüdischen Religionslehrer im Stadtmuseum versteckt und erst 2011 wiederentdeckt. Nach aufwändiger Restaurierung wird sie seit 2021 wieder in der Synagoge verwendet – ein beeindruckendes Zeugnis der jüdischen Geschichte und Widerstandskraft. Im Gespräch mit dem Gemeindemitglied Florian Speil erfuhren die Kinder mehr über den jüdischen Alltag: Drei Gebete täglich, ausgerichtet nach dem Stand der Sonne, prägen das religiöse Leben ebenso wie der jüdische Kalender, der sich nach den Mondphasen richtet. Auch die Speisegesetze (Kaschrut) wurden erläutert: Fleisch (Symbol für Tod) und Milchprodukte (Symbol für Leben) dürfen nicht gemeinsam verzehrt werden. Verwirrung – fast Entsetzen – entstand hier bei den Jugendlichen: ein Leben ohne Pizza? Kein Döner oder Cheeseburger? Undenkbar für einige Sechstklässler. Besonders erstaunt waren viele Schüler über die Geschlechterrollen im Judentum: So wird in der jüdischen Lehre davon ausgegangen, dass Frauen Gott spirituell näherstehen als Männer. Deshalb sind Männer verpflichtet, stets eine Kopfbedeckung zu tragen, um sich der göttlichen Gegenwart bewusst zu sein – eine Vorschrift, die aus dem Talmud stammt. Für Frauen hingegen gibt es in dieser Hinsicht keine Regelung. Der Besuch hinterließ bei vielen einen bleibenden Eindruck – nicht nur durch die faszinierenden religiösen Bräuche, sondern auch durch die bewegte Geschichte der jüdischen Gemeinde in Amberg.

(Quelle: Bayerwaldecho vom 24.07.2025)

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